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Gedenkstättenfahrt der JG2-Klassen 

By WG

Am Dienstag, 23.09. haben die JG2-Klassen des WG West zum Gedenken an die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden im NS-Unrechtsstaat eine Exkursion zur Gedenkstätte Natzweiler-Struthof im Elsass im Rahmen des GGK-Unterrichts unternommen. Dafür wurde ein Bus angemietet, der die rund 40 Schülerinnen und Schüler, begleitet von ihren GGK-Lehrkräften, an das entlegene Lager in den Vogesen, nahe der Deutschen Grenze, brachte.

Mit zunehmenden Höhenmetern wurde der Nebel im Gebirge immer dichter und schließlich so dicht, dass die Sicht keine einhundert Meter weit reichte und das gesamte Lagergelände nicht auf einen Blick erkennbar war. Hinzu kam stürmischer Wind und eiskalter Dauerregen. Das Wetter ließ erahnen, wie lebensfeindlich der Ort sein konnte.

Das Lager Natzweiler-Struthof wurde am 1. Mai 1941 eröffnet, nachdem die Nationalsozialisten im annektierten Elsass ein Vorkommen von rosa Granit gefunden hatten, den die Häftlinge im nahegelegenen Steinbruch abzubauen hatten. Später wurden hier pseudo-medizinische Versuche an Menschen durchgeführt und zu Versuchszwecken eine Gaskammer eingerichtet. 52.000 Deportierte wurden zwischen 1941 und 1945 aus über 30 verschiedenen Nationen nach Natzweiler und in seine Außenlager verschleppt. Etwa 17.000 haben das Lager nicht überlebt.

Die Auseinandersetzung mit dem Horror, der in Natzweiler-Struthof und seinen Außenlagern begangen wurde, beschäftige die Schülerinnen und Schüler sichtlich. Dementsprechend ruhig und bedrückt war die Stimmung im Bus bei unserer Weiterfahrt nach Strasbourg. Dort konnte man bei einem Kaffee in einer französischen Boulangerie (oder auch in einem der zahlreichen Burger Restaurants…) die Eindrücke verarbeiten.

Text und Bilder: Tobias Kölblin

Leise Stimmen, lauter Schmerz

By WG

Rückblick auf das letzte Schuljahr: Ein bewegender Theaterbesuch – Der Ethikkurs der E1 besucht „And Now Hanau“

Der Ethikkurs der E1 unter der Leitung unserer Lehrerin Tajana Klein hat sich in diesem Frühjahr intensiv mit dem Thema „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, ihrer Bedeutung sowie aktuellen Fällen, an denen sie sich festmachen lässt, auseinandergesetzt.
Ein tragisches Beispiel hierfür ist der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020, bei dem neun Menschen bei Angriffen auf drei Bars und einen Kiosk getötet wurden.

Um ein tieferes Verständnis für die Situation, die Folgen und den Schmerz der Angehörigen der Opfer – sowie für das Versagen staatlicher Stellen – zu erlangen, besuchten wir am 3. April eine Aufführung des Dokumentartheaterstücks „And Now Hanau“ am Theaterhaus in Stuttgart-Feuerbach.
Vor dem Theaterbesuch erhielten wir bei uns am WG West eine exklusive Einführung durch Raluca Urea, der Regieassistentin des Stücks. Wir wurden über Besonderheiten der Aufführung informiert, bekamen einen Plan der Tribüne und hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Das Stück verzichtete bewusst auf eine Darstellung des Täters (dessen Name auch nicht genannt wurde – ein Aspekt, den wir sehr wichtig fanden, um keine Bühne für den Täter zu schaffen und stattdessen den Fokus auf die Opfer zu richten). Die Inszenierung gewährte Einblicke in das Leben der Betroffenen vor und während des Anschlags – bis ins kleinste Detail.

Die Bühne war kreisförmig gestaltet, Tische markierten den Bühnenrand, an denen die Zuschauer:innen Platz nahmen. Die Atmosphäre erinnerte an eine Konferenz. An den freien Stühlen befanden sich Namensschilder zur Erinnerung an die Opfer – ein stilles, aber eindrucksvolles Gedenken. Auch die Schauspieler:innen saßen unter uns. Nach einer kurzen Einführung durch den Theaterleiter, Werner Schretzmeier, begann das Stück.

Die Aufführung überzeugte durch ihren dokumentarischen Charakter und die Form der Darstellung: präzise, einfühlsam, erschütternd. Fünf beeindruckende Darsteller:innen vermittelten ein breites Spektrum an Emotionen. Manche von uns weinten, viele waren tief erschüttert. Gezeigt wurden unter anderem ein Interview mit einem Überlebenden, Bilder der Tatorte sowie der detaillierte Grundriss einer der Bars, in denen die Morde stattfanden.

So leise und sachlich der Ton und die Stimmen, die an diesem Abend von der Bühne zu hören waren, wirkten, so laut und nachdrücklich kam dabei der Schmerz der Opferfamilien zum Ausdruck.

Nach rund anderthalb Stunden endete die Aufführung. In den darauffolgenden zwanzig Minuten hatten wir die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Eindrücke miteinander zu teilen. „And Now Hanau“ hat die Tragödie auf eindrucksvolle Weise greifbar gemacht – persönlicher und berührender, als es eine reine Medienberichterstattung je könnte. Die Inszenierung ging respektvoll mit dem schwierigen Thema um und gab vor allem den Familien der Opfer eine Stimme, die über ihre Erfahrungen und den Umgang mit den staatlichen Institutionen berichteten.
Wer sich intensiver mit dem Anschlag von Hanau und seinen Folgen auseinandersetzen möchte, dem können wir, der Ethikkurs der E1, „And Now Hanau“ nur wärmstens empfehlen.

Bild 1: Mit freundlicher Genehmigung des Theaterhauses/Foto: Martin Kemeter
Text & Bilder 2 und 3: Deyvid Petrov

Besuch des Landtags der E2

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Am 24. Juli unternahm die Klasse E2 einen Ausflug zum Landtag Baden-Württemberg in Stuttgart. Begleitet wurden wir von unseren Lehrkräften Frau Schimek, Herr Bittner und Herr Kölblin.

Der Landtag ist das Landesparlament von Baden-Württemberg. Dort werden Gesetze beschlossen, die Landesregierung kontrolliert und wichtige politische Entscheidungen für das Bundesland getroffen.

Zu Beginn unseres Besuchs erhielten wir eine kurze Einführung durch den Besucherdienst, bei der uns grundlegende Informationen über die Aufgaben und die Arbeitsweise des Landtags vermittelt wurden. Anschließend durften wir eine Plenarsitzung mitverfolgen. Dabei konnten wir eine lebhafte Debatte zwischen den Abgeordneten miterleben und einen direkten Eindruck von parlamentarischer Arbeit gewinnen.

Den Abschluss bildete eine Fragestunde mit vier Abgeordneten verschiedener Parteien. Dort hatten wir die Gelegenheit, unsere im Vorfeld vorbereiteten Fragen zu stellen und spannende Einblicke in politische Positionen und den Arbeitsalltag von Abgeordneten zu erhalten.

Abgerundet wurde unser Besuch mit einem kurzen Spaziergang durch das historische Zentrum Stuttgarts.

Text und Bild: Tobias Kölblin

Rede des diesjährigen Scheffel-Preisträgers Nestor Kelling

By WG

Der Scheffel-Preis wird jährlich von der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe an Abiturientinnen und Abiturienten mit herausragenden Leistungen im Fach Deutsch verliehen.
Lesen Sie Nestor Kellings Preisträgerrede – und überzeugen Sie sich selbst, warum dieser Preis mehr als verdient ist.

„Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schulleitung, liebe Eltern und Gäste,

ich freue mich heute hier zu stehen, diesen Preis entgegenzunehmen, aber viel mehr über die Möglichkeit ein paar Worte an Sie richten zu dürfen.
Zu Beginn danke ich dem Wg West, ich habe mich in den letzten 3 Jahren immer gut aufgehoben gefühlt insbesondere aufgrund der guten Lehrer*innen, die auf dem Weg zum Abitur ein Stück weit mit dafür gesorgt haben, dass dieser Weg gangbar blieb.
Besonders danke ich meinem Deutschlehrer Herr Kölblin. Sie haben stets ein Klima gefördert, in welchem der Unterricht eher wie ein Gedankenaustausch wirkte und in welchem man sich frei entfalten konnte, dafür bedanke ich mich bei Ihnen!

Besonders deutlich wurde mir das in der Unterrichtseinheit zu Katharina Hackers Habenichtse. Dieses Werk, das als postmoderne Erzählung von Selbstentfremdung und innerem Verlust gelesen werden kann, ließ mich erkennen: Unser aller Gedanken ähneln sich oft mehr, als wir glauben. Was uns unterscheidet, sind nicht unsere Fragen – sondern die Bedingungen, unter denen wir sie stellen. Wie die Figuren des Romans, die sich in einem geordneten Leben dennoch verloren fühlen, wurde mir klar, wie sehr äußere Umstände unser Inneres formen.

Denn ich denke, dass viele diesen Preis ebenso verdient hätten wie ich: Diejenigen, die sich oft durchkämpfen mussten. Diejenigen, denen das Lernen nicht leicht fiel, nicht weil sie weniger klug wären, sondern weil die Umstände sich unterscheiden.

Ich denke an Mitschülerinnen und Mitschüler, die neben der Schule gearbeitet haben. An diejenigen, die mit Ängsten gelebt haben oder mit Sorgen, die in keinem Schulbuch standen. Ich denke an die Stillen, die vielleicht nie mit ihren Texten aufgefallen sind, aber mitgedacht haben. Und an die, die oft das Gefühl hatten, sie sprächen nicht die richtige Sprache – aber trotzdem nicht aufgehört haben, nach Worten zu suchen.

All jene sollen hier sichtbar werden – und gewürdigt. Denn Sprache ist nicht nur ein Werkzeug für gute Noten. Sprache ist auch eine Form des Überlebens. Wer sich Worte schafft, schafft sich einen Raum. Wer schreibt, obwohl niemand zuhört, glaubt an sich. Wer Literatur ernst nimmt, erkennt sich selbst – und oft auch den Schmerz anderer. Genau in unserem Deutschunterricht wurde der Raum geöffnet, in dem solche Gedanken wachsen konnten.

Ich erhalte heute diesen Preis – ja. Aber was mich trägt, ist nicht nur ein Text oder eine Klausur. Es sind all die Stimmen um mich herum. Und genau ihnen möchte ich diesen Preis widmen. Denn Literatur lebt nicht vom Einzelnen, sondern von dem, was zwischen uns entsteht – wenn wir zuhören, lesen, einander verstehen wollen.

Ich hoffe, dass diese Stimmen immer im Kanon weiterreden und nicht zu einer verstummen.

Vielen Dank.“

Eine globale Perspektive bei „Global Eyes“

By WG

Als BNE Projektschule hatten wir die tolle Gelegenheit am 18 Juli 2025 mit der E2 an der Veranstaltung Global Eyes teilzunehmen, um zentrale Fragen unserer globalen Gegenwart und Zukunft zu diskutieren.

Im Fokus von „Global Eyes“ standen Themen wie gesellschaftlicher Wandel, technologische Innovationen, Nachhaltigkeit, globale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt. Global Eyes bot uns einen Raum für Perspektivwechsel, interdisziplinären Austausch und visionäre Ideen – mit Vorträgen, Panels, Workshops und interaktiven Formaten.

Das Event animierte uns dazu, die Welt mit neuen Augen zu sehen – kritisch, kreativ und vernetzt.

Text & Bilder: Johannes von Kalckreuth

Kulturreise Paris

By WG

« Respirer Paris, cela conserve l’âme » – Victor Hugo
„Paris einatmen, das erhält die Seele“

In diesem Jahr ging es für 22 Französisch-Lernenden des WG Wests auf eine vier­tägige Kulturreise nach Paris. Direkt nach der Ankunft startete unsere selbst organisierte Stadtführung: Die SchülerInnen präsentierten ihre Referate direkt vor den beeindruckenden Monumenten der Stadt der Liebe.
Eine unvergessliche Erfahrung, unser Nachbarland hautnah zu erleben und dabei Französisch zu sprechen.
Paris, on t’aime!

Text: D. Sardi und M. Wieland

Die Schülerberichte zum Nachlesen gibt es hier:

Text Tag 1 von: Fatima Alawie und Lorenzo Kadhaj (JG1)
Text Tag 2 von: Gailan Musa Dinkha und Dominik Dier (JG1)
Text Tag 3 von: Delan Musa Dinkha und Maileen Pawert (JG1) 

Förderung durch den Verband der Chemischen Industrie – Neue Ausstattung für den Chemieunterricht

By WG

Unsere Schule durfte sich in diesem Jahr über eine Förderung in Höhe von 2.500 Euro durch den Verband der Chemischen Industrie (VCI) freuen. Der Betrag wurde im Rahmen des Förderprogramms „Förderung des experimentellen Chemie- und Sachunterrichts“ bereitgestellt, das allen Schulen alle zwei Jahre zur Verfügung steht, sofern ein entsprechender Antrag gestellt wird.
Mit der Unterstützung konnten wir unsere chemische Ausstattung deutlich erweitern. Neu angeschafft wurden:

zwei Molekülbaukästen, mit denen chemische Strukturen anschaulich modelliert werden können,
zwei Heiz- und Magnetrührer, die für das sichere und präzise Erhitzen und Durchmischen von Lösungen im Unterricht oder in praktischen Versuchen genutzt werden,
sowie ein Experimentierkoffer zu OLEDs, mit dem moderne Anwendungen aus der organischen Chemie im Unterricht erfahrbar gemacht werden.
Die neuen Geräte und Materialien bereichern nicht nur den regulären Unterricht, sondern ermöglichen auch vertiefte praktische Arbeiten im Fach Chemie,  besonders für die Gleichwertige Feststellung von Schüler:Innenleistungen (GFS). Ein herzliches Dankeschön an den VCI für die großzügige Unterstützung!

Text: Stephanie Warth
Bilder: Emma Raiser

Führung durch den Landtag

By WG

Wir, der Politik- und Gesellschaftskurs der 1. Jahrgangsstufe, hatten die große Chance, an einer Landtagsführung teilzunehmen und eine Fragerunde mit der freundlichen Frau Muhterem Aras – der Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg und zugleich Politikerin der Grünen – zu erleben. 

In der einstündigen Führung wurden wir über die künstlerische Gestaltung des Landtags aufgeklärt. Zum Beispiel erfuhren wir, weshalb es viele große und breite Fenster gibt: Diese sollen den Eindruck vermitteln, dass man jederzeit in den Landtag hineinschauen kann, da es sich um ein öffentliches Amt handelt und nicht der Eindruck entstehen soll, es würde alles im Geheimen hinter verschlossenen Türen geschehen. 

Da Frau Aras die erste Frau im Amt der Landtagspräsidentin ist, wurde auf ihre Initiative hin im neuen Gebäude darauf geachtet, die Räume nach Frauen zu benennen – als Ausgleich zum Hauptgebäude, in dem alle Räume nach Männern benannt sind. 

Später, in der 30-minütigen Fragerunde, hatten wir die Gelegenheit, Frau Aras persönlich kennenzulernen. Sie beantwortete alle Fragen offen, transparent und nahm sich Zeit, um auf unsere Anliegen ausführlich einzugehen. 

 Hier sind ein paar Fragen, die wir ihr stellten: 

Welche Maßnahmen planen Sie, um Schulen besser auszustatten (z. B. Digitalisierung)? 

Frau Aras antwortete, dass aus ihrer Sicht bereits genügend Kapital und Pläne vorhanden seien, um Schulen besser auszustatten. Es liege nun an den Schulen selbst, diese Pläne umzusetzen. 

Wie ist es, als erste Frau mit Migrationshintergrund in diesem Amt zu sein? 

Frau Aras berichtete, dass es anfangs durchaus Schwierigkeiten gab – etwa durch Bürgerinnen und Bürger, die sie und ihre Familie bedrohten oder rassistische und frauenfeindliche Kommentare auf Social Media veröffentlichten. Auch von Kollegen wurde sie anfangs teilweise respektlos behandelt, und ihre Autorität wurde nicht immer anerkannt. Sie erzählte, dass sie einmal sogar die Polizei rufen musste, weil sich ein Abgeordneter weigerte, nach mehrmaliger Ermahnung den Landtag zu verlassen. Damit war sie die erste Landtagspräsidentin, die in Baden-Württemberg die Polizei in den Landtag rufen musste. 

Dieser Ausflug war für unseren Kurs sehr lehrreich – eine unvergessliche und einmalige Erfahrung. 

 

Text: Adrian Safari und Yafet Tesfafazghi

Besuch der Wilhelma

By WG

Heute, am 26.06.2025, ging es für die Ethikgruppe der Klasse E2 in die Wilhelma – ein Ausflug voller spannender Eindrücke. Besonders interessant war die GFS über Gorillas: Wie sie leben, wie klug sie sind und warum ihr Schutz so wichtig ist. Zwischen Gehegen und neugierigen Blicken wurde nicht nur viel gestaunt, sondern auch nachgedacht. Ob die Haltung von Menschenaffen in Zoos als ethisch vertretbar betrachtet werden kann, ist eine sehr schwierige Frage, die wir intensiv vor Ort diskutiert haben. Mehr Informationen zum Schutz von Menschenaffen gibt es unter: https://www.greatapeproject.de/.

Text: Johnny Tran
Bilder: Johannes von Kalckreuth

Instagram WG West, Stuttgart