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Monthly Archives

September 2025

Gedenkstättenfahrt der JG2-Klassen 

By WG

Am Dienstag, 23.09. haben die JG2-Klassen des WG West zum Gedenken an die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden im NS-Unrechtsstaat eine Exkursion zur Gedenkstätte Natzweiler-Struthof im Elsass im Rahmen des GGK-Unterrichts unternommen. Dafür wurde ein Bus angemietet, der die rund 40 Schülerinnen und Schüler, begleitet von ihren GGK-Lehrkräften, an das entlegene Lager in den Vogesen, nahe der Deutschen Grenze, brachte.

Mit zunehmenden Höhenmetern wurde der Nebel im Gebirge immer dichter und schließlich so dicht, dass die Sicht keine einhundert Meter weit reichte und das gesamte Lagergelände nicht auf einen Blick erkennbar war. Hinzu kam stürmischer Wind und eiskalter Dauerregen. Das Wetter ließ erahnen, wie lebensfeindlich der Ort sein konnte.

Das Lager Natzweiler-Struthof wurde am 1. Mai 1941 eröffnet, nachdem die Nationalsozialisten im annektierten Elsass ein Vorkommen von rosa Granit gefunden hatten, den die Häftlinge im nahegelegenen Steinbruch abzubauen hatten. Später wurden hier pseudo-medizinische Versuche an Menschen durchgeführt und zu Versuchszwecken eine Gaskammer eingerichtet. 52.000 Deportierte wurden zwischen 1941 und 1945 aus über 30 verschiedenen Nationen nach Natzweiler und in seine Außenlager verschleppt. Etwa 17.000 haben das Lager nicht überlebt.

Die Auseinandersetzung mit dem Horror, der in Natzweiler-Struthof und seinen Außenlagern begangen wurde, beschäftige die Schülerinnen und Schüler sichtlich. Dementsprechend ruhig und bedrückt war die Stimmung im Bus bei unserer Weiterfahrt nach Strasbourg. Dort konnte man bei einem Kaffee in einer französischen Boulangerie (oder auch in einem der zahlreichen Burger Restaurants…) die Eindrücke verarbeiten.

Text und Bilder: Tobias Kölblin

BK 1 bei „Your Game Show“ – ein gelungener Start ins Schuljahr

By BK1

In der zweiten Schulwoche stand für die Schülerinnen und Schüler des BK 1 ein besonderes Highlight auf dem Programm: Im Rahmen der Kennenlerntage besuchten die Klassen die interaktive Veranstaltung „Your Game Show“.

Mit viel Teamgeist, Kreativität und einer großen Portion Spaß stellten sich die Schülerinnen und Schüler den abwechslungsreichen Spielen und Aufgaben. Ob knifflige Quizfragen, sportliche Challenges oder gemeinsames Taktieren – hier war für alle etwas dabei. Die lockere Atmosphäre half nicht nur dabei, miteinander ins Gespräch zu kommen, sondern stärkte auch den Zusammenhalt innerhalb der neuen Klassengemeinschaft.

Am Ende waren sich alle einig: Der Besuch bei „Your Game Show“ war eine tolle Erfahrung, die den Start in das Schuljahr bereichert hat und Lust auf weitere gemeinsame Aktionen macht.

Faires Frühstück am WG West

By BK1
Ein gutes Frühstück ist der beste Start in den Tag – es gibt uns Energie, macht uns konzentrierter und sorgt dafür, dass wir fit für den Unterricht sind. Doch ein faires Frühstück bedeutet noch mehr: Es verbindet Gesundheit, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.
In der 2. Schulwoche des neues Schuljahres waren alle neuen BK1 Klassen des WG West eingeladen zum fairen Frühstück im Pavillon. Die sieben Klassen des BK1 duften unterschiedliche, faire Brotaufstriche und Heißgetränke wie Kaffee, Tee und Kaba probieren. Dazu gab es leckere Brötchen und Brot von einer Traditionsbäckerei aus dem Stuttgarter Westen sowie saisonale Bio-Produkte unserer Region.
Ergänzt wurde das faire Frühstück von 8 Stationen, an denen die Schülerinnen und Schüler einiges über „Fairtrade“ entdecken und lernen konnten. An zahlreichen Audio- und Videostationen ging es nicht nur um Menschenrechte und faire Löhne sondern auch um den zentralen Zusammenhang zwischen Fairtrade und dem Klimawandel.
Unser faires Frühstück dieses Jahr war ein großer Erfolg und die neuen Schülerinnen und Schüler des BK1 hatten zudem auch noch die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und mit ihren neuen Lehrkräften ins Gespräch zu kommen.

Leise Stimmen, lauter Schmerz

By WG

Rückblick auf das letzte Schuljahr: Ein bewegender Theaterbesuch – Der Ethikkurs der E1 besucht „And Now Hanau“

Der Ethikkurs der E1 unter der Leitung unserer Lehrerin Tajana Klein hat sich in diesem Frühjahr intensiv mit dem Thema „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, ihrer Bedeutung sowie aktuellen Fällen, an denen sie sich festmachen lässt, auseinandergesetzt.
Ein tragisches Beispiel hierfür ist der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020, bei dem neun Menschen bei Angriffen auf drei Bars und einen Kiosk getötet wurden.

Um ein tieferes Verständnis für die Situation, die Folgen und den Schmerz der Angehörigen der Opfer – sowie für das Versagen staatlicher Stellen – zu erlangen, besuchten wir am 3. April eine Aufführung des Dokumentartheaterstücks „And Now Hanau“ am Theaterhaus in Stuttgart-Feuerbach.
Vor dem Theaterbesuch erhielten wir bei uns am WG West eine exklusive Einführung durch Raluca Urea, der Regieassistentin des Stücks. Wir wurden über Besonderheiten der Aufführung informiert, bekamen einen Plan der Tribüne und hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Das Stück verzichtete bewusst auf eine Darstellung des Täters (dessen Name auch nicht genannt wurde – ein Aspekt, den wir sehr wichtig fanden, um keine Bühne für den Täter zu schaffen und stattdessen den Fokus auf die Opfer zu richten). Die Inszenierung gewährte Einblicke in das Leben der Betroffenen vor und während des Anschlags – bis ins kleinste Detail.

Die Bühne war kreisförmig gestaltet, Tische markierten den Bühnenrand, an denen die Zuschauer:innen Platz nahmen. Die Atmosphäre erinnerte an eine Konferenz. An den freien Stühlen befanden sich Namensschilder zur Erinnerung an die Opfer – ein stilles, aber eindrucksvolles Gedenken. Auch die Schauspieler:innen saßen unter uns. Nach einer kurzen Einführung durch den Theaterleiter, Werner Schretzmeier, begann das Stück.

Die Aufführung überzeugte durch ihren dokumentarischen Charakter und die Form der Darstellung: präzise, einfühlsam, erschütternd. Fünf beeindruckende Darsteller:innen vermittelten ein breites Spektrum an Emotionen. Manche von uns weinten, viele waren tief erschüttert. Gezeigt wurden unter anderem ein Interview mit einem Überlebenden, Bilder der Tatorte sowie der detaillierte Grundriss einer der Bars, in denen die Morde stattfanden.

So leise und sachlich der Ton und die Stimmen, die an diesem Abend von der Bühne zu hören waren, wirkten, so laut und nachdrücklich kam dabei der Schmerz der Opferfamilien zum Ausdruck.

Nach rund anderthalb Stunden endete die Aufführung. In den darauffolgenden zwanzig Minuten hatten wir die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Eindrücke miteinander zu teilen. „And Now Hanau“ hat die Tragödie auf eindrucksvolle Weise greifbar gemacht – persönlicher und berührender, als es eine reine Medienberichterstattung je könnte. Die Inszenierung ging respektvoll mit dem schwierigen Thema um und gab vor allem den Familien der Opfer eine Stimme, die über ihre Erfahrungen und den Umgang mit den staatlichen Institutionen berichteten.
Wer sich intensiver mit dem Anschlag von Hanau und seinen Folgen auseinandersetzen möchte, dem können wir, der Ethikkurs der E1, „And Now Hanau“ nur wärmstens empfehlen.

Bild 1: Mit freundlicher Genehmigung des Theaterhauses/Foto: Martin Kemeter
Text & Bilder 2 und 3: Deyvid Petrov

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