Besonderheiten
Wir betrachten unsere Schule gerne als einen Ort der Begegnung – einen Ort, an dem man sich über den Weg läuft, an dem man sich kennt und füreinander da ist. Etwas mehr als 700 Schüler:innen verteilt auf 27 Klassen sorgen für ein sehr persönliches Klima, fernab sonst üblicher Massenveranstaltungen. Und weil das Wirtschaftsgymnasium West (WG West) eine berufliche Vollzeitschule ist, besuchen uns unsere Schüler:innen nie nur punktuell, sondern an fünf Tagen in der Woche. So sind immer alle „im Haus“ und es entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft.
„Schule“ setzen wir am WG West nie allein mit Unterricht gleich: Wir bereiten unsere Schülerinnen und Schüler im Unterricht und auch außerhalb des Unterrichts darauf vor, ihr eigenes Leben verantwortungsbewusst zu gestalten, dies gilt auch für den Wirtschaftsbereich. So bieten wir beispielsweise Seminarkurse zum Thema „Öko-Audit“ an. Die Kursteilnehmer*innen gehen dabei durch die Klassen und zeigen ihren Mitschüler*innen, wie man Energie einspart und intelligent wirtschaftet. Das ist wichtige Aufklärungsarbeit jenseits der üblichen Unterrichtsstunden, die uns sehr am Herzen liegt. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Initiativen im Bereich Umwelt und Ökologie. (Leitsatz: Verantwortung gestaltet die Welt.)
Was gehört noch zu unseren Besonderheiten? Das WG West war im Raum Stuttgart die erste Schule mit dem Profil „Übungsfirma“ im Berufskolleg. Darüber hinaus sind wir die einzige Schule mit dem Profil „Büromanagement“ im Berufskolleg II sowie das einzige Wirtschaftsgymnasium in Stuttgart mit dem Profil „Internationale Wirtschaft“, auch aus diesem Grund legen wir sehr viel Wert auf internationale Beziehungen.
Diese Themen sind für uns alle sehr wichtig, aber nie Selbstzweck. Im Gegenteil: „Schule“ betrachten wir grundsätzlich als ein ganzheitliches Thema. Einführungstage oder Team-Building-Aktivitäten beispielsweise im Rahmen der Theaterpädagogik sind für uns keine Routineübungen; sie sind ein wesentlicher Teil unseres Gemeinschaftslebens.
Hervorgegangen ist das WG West aus der „Höheren Handelsschule“ von 1871. Im Jahr 2021 haben wir unser 150jähriges Jubiläum gefeiert. Wir lehren somit in bester Tradition. Seit 1929 sind wir in der Rotebühlstraße im Stuttgarter Westen beheimatet und im Jahr 2022 haben wir unser 50. Abitur gehabt.
Der Stadtteil rund und den Feuersee bietet urbanes Leben pur. Obendrein steht das historisch gewachsene Altbaugebiet für beste Infrastruktur und optimale Verkehrsanbindungen.
Lernen in der Schule
Im Zentrum all unserer Aktivitäten steht das von Lehrenden und Lernenden gemeinsam gestaltete Lernen der Schüler*innen.
Wir sind uns der Besonderheit jedes Einzelnen und jeder Einzelnen bewusst, dies zeigt sich in individuellen Lerngesprächen, vielfältigen Beratungs-und Unterstützungsangeboten und ganz besonders in unserem KLIF-Projekt, mit dem wir die Selbstkompetenz und –verantwortung der Schüler*innen fördern. Neben diesen vielfältigen Beratungsangeboten bieten wir unseren Lernenden auch Sommerkurse in einzelnen Fächern an. Im Rahmen des Jugendbegleiterprogramms und derzeit auch im Rahmen von „Lernen mit Rückenwind“ gibt es eine Reihe zusätzlicher Lernangebote.
Wir lehren in bester Tradition und gestalten mit unseren Lernenden die „Zukunft des Lernens“, dazu gehört auch, dass wir uns den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und ihre Chancen nutzen. Zwei unserer Klassen nehmen als Tablet-Klassen an einem Projekt des Kultusministeriums bei; alle unsere Kolleg*innen nehmen regelmäßig an Veranstaltungen zu Themenbereichen der pädagogischen Digitalisierung teil, beispielsweise im Rahmen unseres jährlichen digitalen Barcamps. (Leitsatz: Digitalisierung verändert die Welt)
In unseren drei Übungsfirmen haben die Schüler*innen die Möglichkeit sich handlungsorientiert und im Team auf die wirtschaftliche Praxis vorzubereiten.
Mit unseren vielfältigen gemeinschaftlichen Aktivitäten, vom Teambuilding, über Klassenfahrten bis hin zu unseren fächer- und schulartübergreifenden Projekttagen sorgen wir für das trotz aller Individualität wichtige Gemeinschaftsgefühl. Natürlich auch mit einem Schulfest im Sommer.
Unsere Lernenden kommen aus den unterschiedlichsten Regionen und Kulturkreisen dieser Welt, auch in unserem Unterrichtsangebot sind wir global orientiert. Wir sind das einzige Wirtschaftsgymnasium in Stuttgart mit dem Profil „Internationale Wirtschaft“. Hier findet ein Teil des ökonomischen Unterrichts bilingual statt. Auch das Fach „Global Studies“ ist Ausdruck dieser globalen Orientierung. Unser Fremdsprachenangebot umfasst neben Englisch, Französisch und Spanisch.
Für diejenigen unserer Lernenden, für die Deutsch die Zweit- oder gar Drittsprache ist, bieten wir vielfältige Sprachförderkurse an und wir sind uns der sprachlichen Anforderungen auch im „normalen“ Unterricht bewusst und legen zunehmend mehr Wert auf sprachsensiblen Fachunterricht. (Leitsatz: Sprache eröffnet Welten)
Bei aller wirtschaftlichen, ökologischen und internationalen Orientierung soll das Künstlerisch-Kreative nicht zu kurz kommen, die Fächer Bildende Kunst und Musik spielen bei uns eine wichtige Rolle.
Lernen außerhalb der Schule
Schule ist Teil der Welt. Für uns am WG West ist es selbstverständlich, in vielfältiger Form mit der Welt außerhalb der Schule vernetzt zu sein.
Ganz besonders pflegen wir die Partnerschaft mit unseren beiden Bildungspartnern, der Firma Brillux und der BW Bank. Die Bildungspartnerschaft mit den beiden Unternehmen ermöglicht uns einen vertieften Einblick in betriebswirtschaftliche Prozesse in unterschiedlichen Branchen. Unsere Lernenden haben die Möglichkeit Wirtschaft live zu erleben, vor Ort und im Unterricht in der Schule. Darüber bieten unsere Bildungspartner auch Praktika für unsere Schülerinnen und Schüler an.
Mit der BW Bank kooperieren wir auch im Themenfeld „Nachhaltigkeit“.
Neben Kooperationspartnern aus der Welt der Wirtschaft kooperieren wir auch mit den unterschiedlichsten Partnern aus den Bereichen Soziales und Kultur. Das reicht von unserer langjährigen Kooperation mit der Obdachlosenzeitschrift Trott-War bis hin zum regelmäßigen Besuch des Stuttgarter Balletts und unserer Kooperation mit der Bach-Akademie. So können wir unseren Lernenden Einblicke in die ganze Vielfalt der Welt außerhalb der Schule gewähren.
Besonders stolz sind wir auch auf unsere Partnerschaft mit der Tangqi Senior High School in Hangzhou in China. Im Zusammenhang mit dieser Partnerschaft besteht die Möglichkeit zu einem ca. zweiwöchigen Chinaaufenthalt. Die Lernenden wohnen während einer Woche in chinesischen Gastfamilien und lernen den Schulbetrieb an einer chinesischen Schule kennen, darüber hinaus gibt es ein umfangreiches und beeindruckendes Besichtigungsprogramm. (Seit Beginn der Coronakrise war ein Austausch leider nicht mehr möglich.)
Internationale Begegnungen sind seit wenigen Monaten wieder möglich, derzeit bauen wir unsere internationalen Kontakte kontinuierliche aus.Im Oktober 2022 schließen wir eine Partnerschaft mit einer Schule in Frankreich, ebenfalls im Herbst 2022 werden wir eine Partnerschaft mit einer Schule in Mumbai (Indien) schließen. Mumbai ist Partnerstadt von Stuttgart. Darüber hinaus haben wir regelmäßigen Kontakt mit einer Schule in Israel und wir sind intensiv auf der Suche nach einer Partnerschule in Spanien. Wir hoffen, dass der aktive Austausch bald wieder beginnt.
Leitsätze am WG West:
Sprache eröffnet Welten
Beziehungssprache
Sprache trägt in hohem Maße zur Gestaltung von Beziehungen zwischen Menschen bei. Eine gute Beziehung unserer Lehrkräfte zu unseren Schüler:innen ist von ganz besonderer Bedeutung dafür, ob wir eine gute Schule sind. Unser Ziel ist es unsere Schüler:innen wertzuschätzen und sie zum Lernen zu motivieren. Hierfür nehmen unsere Lehrkräfte regelmäßig an Fortbildungen zur „lernförderlichen Kommunikation“ teil. Auch die Beziehung der Lernenden untereinander ist von zentraler Bedeutung dafür, ob sich Schüler:innen wohlfühlen. Eine positive Beziehungsgestaltung der Lernenden untereinander fördern wir insbesondere in unserem KLIF-Projekt.
Fach- und Bildungssprache; Unterrichtssprache Deutsch
Unsere Lernenden kommen aus unterschiedlichsten Verhältnissen und haben sehr unterschiedliche sprachliche Hintergründe. Für diejenigen, deren Deutschkenntnisse noch nicht ausreichen, um barrierefrei am Bildungsgang teilzunehmen, bieten wir Sprachförderkurse auf unterschiedlichen Niveaus an. Um fach- und bildungssprachliche Hürden zu überwinden und den Schüler:innen gute Lernbedingungen zu ermöglichen, gestalten wir unseren Unterricht sprachsensibel. Hierfür gibt es eine Expertin an unserer Schule, die die Kolleg:innen regelmäßig fortbildet.
Fremdsprachen
In einer globalisierten Welt ist die Beherrschung von Fremdsprachen von sehr großer Bedeutung. Da wir als einzige berufliche Schule in Stuttgart ein internationales Wirtschaftsgymnasium mit bilingualem Unterricht anbieten, ist es selbstverständlich, dass wir auf Fremdsprachen großen Wert legen.
Durch internationale Partnerschaften mit regelmäßigem Schüler:innenaustausch wollen wir unseren Lernenden reale Möglichkeiten zur Nutzung und Weiterentwicklung ihrer Sprachfähigkeiten geben. Derzeit haben wir eine Partnerschaft mit der Mumbai International School in Mumbai / Indien, mit dem Lycée Jouffroy d’Abbans in Baume les Dames / Frankreich und wir streben eine Partnerschaft mit einer Schule in Spanien.
Möglichkeiten zum aktiven Einsatz von Fremdsprachenkenntnissen gibt es auch im Rahmen unserer Teilnahme an Erasmus+-Projekten der EU.
Verantwortung gestaltet die Welt
Verantwortung für mich
Ein zentrales Ziel unserer Schule besteht darin die Lernenden darin zu fördern Verantwortung für sich selbst, für ihr Lernen und für ihren weiteren Lebensweg zu übernehmen. Insbesondere im Rahmen unseres KLIF-Projekts legen wir großen Wert auf die Förderung von Selbstkompetenz und auch von Selbstwirksamkeitserwartung. Wer sich selbst etwas zutraut und auch über die Fähigkeit verfügt dieses Zutrauen in konkretes Tun umzusetzen, der wird nicht nur in der Schule erfolgreich sein.
Verantwortung für andere
Schule ist auch ein Ort, an dem gelernt werden soll, dass es nicht immer nur um das eigene Ich geht, sondern dass es auch um ein friedliches, respekt- vertrauensvolles Miteinander geht. Auch dies fördern wir im Rahmen unseres KLIF-Projektes und darüber hinaus mit vielfältigen anderen Aktivitäten. Wir legen Wert auf ein Miteinander unabhängig von geschlechtlicher Identität, kultureller Herkunft oder sozialer Situation und fühlen uns verantwortlich für andere, die benachteiligt sind.
Verantwortung für die Welt
Die Jugendlichen von heute werden als Erwachsene und auch als Eltern massiv vom Klimawandel betroffen sein. Um auch den folgenden Generationen die Chance auf ein angenehmes Leben zu verschaffen, fühlen wir uns dafür verantwortlich vielfältige Klimaaktivitäten durchzuführen. Dies reicht von unserer Ökozertifizierung, über Erasmus+-Projekte zum Klimawandel, bis hin zur Kleidertauschbörse.
Digitalisierung verändert die Welt
Pädagogische Digitalisierung
Die Digitalisierung verändert den Unterricht. Unser Kollegium bildet sich regelmäßig in Barcamps fort, um Digitalität zu nutzen, um das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Die Kolleginnen und Kollegen nutzen die Digitalität sehr vielfältig, dies reicht von Tools zur Erstellung von Podcasts und Lernvideos, über Ansätze des Flipped Classrooms bis hin zu den vielfältigen Möglichkeiten des formativen Feedbacks, um den Lernenden Rückmeldung über ihre Lernfortschritte zu geben.
Wir organisieren unser Lernen über die intensive Nutzung von MS Teams.
Technische Digitalisierung
Digitalität bedarf technischer Voraussetzungen. In den vergangenen Jahren haben wir das WLAN an unserer Schule verbessert, derzeit sind wir auf dem guten Weg alle unsere Lernenden mit einem digitalen Endgerät auszustatten, so dass die Geräte ganz selbstverständlich in die alltäglichen Lernprozesse eingebunden werden können. Im nächsten Schritt werden wir unsere Übungsfirmenräume so modernisieren, dass sie in vielfacher Hinsicht einer modernen Bürowelt entsprechen.
Medienkompetenz
Bei allen Vorteilen der Digitalität gilt es auch immer einen kritischen und verantwortungsvollen Blick auf die damit verbundenen Entwicklungen zu haben. Wir legen Wert auf eine verantwortungsvolle Medienkompetenz unserer Lernenden. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit der modernen Medienwelt im Rahmen der Bildungspläne der unterschiedlichen Unterrichtsfächer gestalten wir auch Initiativen zum sozialen digitalen Umgang miteinander, hierzu zählt unsere Zertifizierung als Schule gegen Cybermobbing.